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An einem Sonntag im Lokal |
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Den modernen Menschen sing ich Eine erste Begegnung mit Walt Whitman und eine weitere mit Rupert Seidel In Zeiten des Verfalls demokratischer Freiheiten in den Vereinigten Staaten, in Europa und auf der ganzen Welt, gegen den erneuten Aufstieg von Autoritätshörigkeit, Chauvinismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit ist es ein besonderes Erlebnis, die Stimme Walt Whitman (1819 - 1892) von neuem zu hören. Der Poet, der heute als einer der wichtigsten Begründer der modernen amerikanischen Lyrik gilt, sprengte nicht nur in der Poesie den Rahmen aller überkommenen Formen, schuf nicht nur formal völlig neue Formen dichtende Gesangs und poetischen Gestaltens. Er dachte Demokratie als Utopie und entwarf einen mutigen, leidenschaftlichen und radikalen Weg, sich selbst in Einheit mit allen und allem als politisch und sozial frei zu begreifen, Freiheit einzufordern und zu leben, Solidarität umfassend zu denken wie zu üben und die eigene Existenz als Manifestation lebendiger demokratischer Freiheit zu feiern. Die Frage ist möglich, ob sich auch heute noch eine solche Stimme im Kampf um Demokratie finden lassen könnte, ob eine selbst heute so moderne Dichtung in unseren mutverlassenen Zeiten ebenso möglich wäre wie sie es Walt Whitman vor mehr als hundert Jahren möglich war. Rupert Seidl, geboren am 24. 08.1955 in Bonn, studierte von 1977-1980 an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Künste Stuttgart. Unter Claus Peymann war er von 1980-86 am Bochumer Schauspielhaus engagiert. 1986 gründete und leitete er zusammen mit P. Bierey und E. Koltermann das freie Theaterproduktionsnetzwerk "Sezession". Bevor er ab 1990 Intendant des Schlosstheaters Moers wurde, war er dort von 1988-1990 Leitender Dramaturg und Schauspieler. Seit 1999 ist er Ensemblemitglied des Theater an der Ruhr. |
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Veranstaltungsort* Lokal Harmonie
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