Ein Jazzfilm von Ebba Jahn (1985)
zusammen mit dem Kreativquartier Ruhrort
"Einige Monate hielt sich die Filmemacherin Ebba Jahn im letzten Jahr [1984] in der amerikanischen Jazz-Szene New Yorks auf. Im Mittelpunkt ihrer dabei entstandenen Dokumentation steht der schwarze 'Jazz-Philosoph' Charles Gayle. Der Saxophonist erklärt, wie schwer es die schwarze Musik hat sich durchzusetzen, speziell im Jazz und in der 'neuen Musik'. Gayle und ein Veranstalter des 'Sound Unity Festivals' vermitteln die Diskrimininierung, der die schwarzen Jazzmusiker auch heute noch ausgesetzt sind. Engagements in den Clubs erhalten meist weiße Musiker, stellen sich neue Musiker schwarzer Hautfarbe mit einem neuen Sound vor, so schneidet auch noch heute der CIA die Bänder mit oder schickt Beobachter zu den Konzerten, um die Musik auf mögliche systemverändernde — kritisierende oder gar revolutionäre — Inhalte abzuklopfen.
Beim Sound Unity Festival zeigt es sich, wie gut sich trotz verschiedener Hautfarben ein gemeinsamer musikalischer Ausdruck finden läßt, hier vermischen sich schwarze und weiße Elemente in Musik und Tanzinterpretation. Ebba Jahn gelingt ein nachdrücklich wirkendes Portrait der schwarzen Jazz-Szene unter Hinzuziehung weißer und auch europäischer Elemente. Ihre Bilder zeigen den Alltag, Schweiß und Arbeit an der Musik — ein interessanter Einblick in das Leben schwarzer Musiker inmitten einer von weißen Normen geprägten Umgebung."
Eberhard Senf, in: Zitty, 4/85
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