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#geänderte Anfangszeit#Akzente | Diskussion: KREATIV.QUARTIER? RUHRORT 2010-2016 |
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2010 simulierte die Kulturhauptstadt RUHR.2010 das Ruhrgebiet als Kulturmetropole. Die Nachfolgeinstitutionen halten bis heute an dieser Behauptung fest. Vielleicht wird sie so ja einst Realität. In nuce produzierte das Festivalbüro Duisburg – in der RUHR.2010-Local-Hero-Woche und mit Akzente 2010 um eine weitere Woche ergänzt – in 13 künstlerisch bespielten Ladenlokalen und anderen Orten in Duisburg-Ruhrort einen gleichen Anschein. Oder einen Vorschein. Oder einen Anstoß. Mit dem Ende dieser Inszenierung wurden die potemkinschen Kulissen wieder entfernt. Sichtbar wurde die alte Realität: 10 x Leerstand und die 3 zuvor bereits bestehenden kulturellen Orte. Doch mit „Ruhrort 2010" wurde ein Virus injiziert, der langsam, aber stetig sich verbreitet(e). Für fortgesetzten Befall sorgten die Erinnerung an den temporär erzeugten Vorschein und die übrig gebliebenen Akteure vor Ort, darunter das Lokal Harmonie. Und Olaf Reifegerste, der vom Akzente-Koordinator zum Koordinator des zunächst einmal nur so benamsten „Kreativquartier Ruhrort" sich verwandelte. Nach und nach wurde/wird Ruhrort seines noch von RUHR.2010 verliehenen Titels gerecht. Neue kulturelle Orte entstanden, kreative und kulturinteressierte Menschen zogen und ziehen nach Ruhrort, Kulturinteressierte aus Duisburg, dem Ruhrgebiet und vom Niederrhein besuchen den alten Hafenstadtteil zunehmend nicht nur wegen der hier ansehnlichen Mündungen der Ruhr und der Hafenkanäle in den Rhein. Und jetzt? Noch bevor es wirklich schön, lebendig, interessant wird, droht bereits der Schluss-verkauf. Mehrere solvente Investoren sind bereits im Stadtteil aktiv. Wer noch günstige Immobilien erwerben will, sollte sich in Laar umsehen, potentielle Mieter*innen von Loft-Wohnungen dagegen unbedingt in Ruhrort. Doch wird es bei ihrem Einzug das in der Investor-Broschüre beworbene kreative Wohnumfeld noch geben? Oder stattdessen Subways, Starbucks und Happy-Hour-Cocktail-Plastikgastronomie wie im Innenhafen? GENTRIFICATION? Oder (weil alles nur eine Niedrigzinsblase war) wieder Leerstand, Unwirtlichkeit, verbröckelnde Altsubstanz? Für die 37. Duisburger Akzente wird Theorie und Praxis e.V. (Tup), 2008 Mitbegründer des Lokal Harmonie und bis heute hier aktiv, diesen und anderen Fragen nachgehen. Praktisch u.a. mit einer thematisch auf „Nah und Fern: Migration – Waren, Menschen, Kapital" fokussierten Variante seiner mobilen Fabrik für Lese-Arbeit. Und nicht nur alltäglich sicht-, sondern auch einmalig hörbar wird die Tup-Arbeit in der öffentlichen Diskussion zu „Kreativ.Quartier? Ruhrort 2010-2015 – Wer hat's gemacht? Wer ist schuld? Was nun tun?!" U.a. mit Frank Jebavy: 2010 bis 2016 Leiter des Festivalbüro Duisburg, Erfinder der RUHR.2010-Local-Heroe-/Akzente-Wochen in Ruhrort; und Olaf Reifegerste: 2010 Koordinator der Duisburger Akzente und der Local Heroe-Woche in Ruhrort, danach bis 2013 Begründer und Koordinator des Kreativkreis Ruhrort, nun wieder Theater-macher (im Rahmen von Akzente 2016 als Regisseur von „Herr Paul", siehe Rubrik „Theater") |
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Veranstaltungsort* Lokal
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