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FILM! | Rising Tones Cross

   

Sonntag, 25. Jan. 2015, 18:00

     

 

Ebba Jahn | Rising Tones Cross


Ein Jazzfilm, der einen Überblick liefert über Avantgardemusik in New York und europäische Musik — gefilmt vor einem ständig wechselnden Hintergrund der Stadt und persönlicher Kommentare.

Einige Monate hielt sich die Filmemacherin Ebba Jahn im letzten Jahr in der amerikanischen Jazz-Szene New Yorks auf. Im Mittelpunkt ihrer dabei entstandenen Dokumentation steht der schwarze 'Jazz-Philosoph' Charles Gayle. Der Saxophonist erklärt, wie schwer es die schwarze Musik hat sich durchzusetzen, speziell im Jazz und in der 'neuen Musik'. Gayle und ein Veranstalter des 'Sound Unity Festivals' vermitteln die Diskrimininierung, der die schwarzen Jazzmusiker auch heute noch ausgesetzt sind. Engagements in den Clubs erhalten meist weiße Musiker, stellen sich neue Musiker schwarzer Hautfarbe mit einem neuen Sound vor, so schneidet auch noch heute der CIA die Bänder mit oder schickt Beobachter zu den Konzerten, um die Musik auf mögliche systemverändernde — kritisierende oder gar revolutionäre — Inhalte abzuklopfen.
Beim Sound Unity Festival zeigt es sich, wie gut sich trotz verschiedener Hautfarben ein gemeinsamer musikalischer Ausdruck finden läßt, hier vermischen sich schwarze und weiße Elemente in Musik und Tanzinterpretation. Ebba Jahn gelingt ein nachdrücklich wirkendes Portrait der schwarzen Jazz-Szene unter Hinzuziehung weißer und auch europäischer Elemente. Ihre Bilder zeigen den Alltag, Schweiß und Arbeit an der Musik — ein interessanter Einblick in das Leben schwarzer Musiker inmitten einer von weißen Normen geprägten Umgebung.
Eberhard Senf, in: Zitty, 4/85

2015 film rising

Plakat: Baumann Graphik, Wolfgangstraße 5, 81667 München

Billy Bang's Forbidden Planet ('Music for the Love of It'):
Billy Bang (violin), K im Clarke (bass), Wayne Horvitz (keyboards),
Oscar Sanders (guitar), Bobby Previte (drums)
William and Patsy Parker Ensemble ('A Thousand Cranes Opera'):
Wayne Horvitz (piano), Ricardo Strobert (alto saxophone, flute),
Masahiko Kono (trombone), Dennis Charles (drums), William
Parker (contrabass), Lisa Sokolov (voice), Jeanne Lee (voice),
Ellen Christi (voice), Patsy Parker, Maria Mitchell, Carol Perm
Muhammed, Frank Boyer, Keith Dames (dance), A . R . Penck
(scene)
Charles Tyler Quintet ('Life Can Be so What Ever'):
Charles Tyler (alto saxophone), Roy Campbell J r . (trumpet),
Curtis Clark (piano), Wilber Morris (contrabass), John Betsch
(drums)
Don Cherry and Sound Unity Festival Orchestra ('Kangaroo
Hoopie'):
Don Cherry (piano), Maria Mitchell (dance), Peter Brotzmann,
Rudiger Carl (tenor saxophones), Daniel Carter (alto saxophone),
Dennis Charles (drums), Ellen Christi (voice), Peter Kowald,
Wilber Morris (contrabass) u.a.
Jemeel Moondoc Sextet ('In Walked Monk'):
Jemeel Moondoc (alto saxophone), Roy Campbell J r . (trumpet),
Ellen Christi (voice), Rahn Burton (piano), William Parker
(contrabass), Rashied A l i (drums)
Irene Schweizer (piano), Rudiger Carl (tenor saxophone):
'For Julan Beck'
Peter Kowald Quartet ('Melting', 'Lines', 'Cycle'):
Charles Gayle (tenor saxophone), Marilyn Crispell (piano),
Rashied A l i (drums), Peter Kowald (contrabass)
Peter Kowald Trio ('Harvest Green'):
Charles Gayle (tenor saxophone), John Betsch (drums),
Peter Kowald (contrabass)
John Zorn (reeds), Wayne Horvitz (keyboards):
'Sunday Alfternoon at Life Cafe*