Lokal Harmonie, KukstDU e.V., 47 e.V. und das Netzwerk Hochfeld laden ein:
IGA mit H
Internationale Gartenausstellung 2027 in Hochfeld

Alle zwei Jahre eröffnet in Deutschland eine Internationale Gartenschau, kurz IGA. Was als eine große Blumenschau, die Tourist*innen und (internationale) Besucher*innen anzieht, begonnen hat, ist inzwischen zu einem für Stadt(-teil) Entwicklung Impulsgebenden Großformat mutiert. 2027 wird die IGA zum ersten Mal in ihrer Geschichte in dezentralisierter Form stattfinden: An mehreren Stellen im Ruhrgebiet wird sie sich in bereits bestehende öffentliche Grünflächen einschreiben. Eine davon ist der Rheinpark in Duisburg-Hochfeld.

Der Stadtteil Hochfeld ist seit seiner Entstehung in Bewegung. Ursprünglich ein an den umgebenden “Rustbelt“ angeknüpfter Arbeiter*innenstadtteil, ist Hochfeld heute ein ultra-heterogenes Quartier - international, geprägt von vielfältigen Kultur- und Begegnungsinitiativen, aber auch von Armut und Prekarisierung. Aktuell gerät der Stadtteil durch eine Reihe größtenteils hochwertiger Wohnungsbauprojekte zunehmend unter Druck. So zum Beispiel durch das unmittelbar angrenzend entstehende Quartier ‚Rheinort‘ oder die Erschließung des ehemaligen Theisen-Geländes für den Wohnungsbau. All diesen Bauvorhaben gemein ist das Fehlen einer Anbindung an das bestehende Quartier. Mehr noch: Sie gehen Hand in Hand mit der Verdrängung und Abwertung der existierenden Bewohner*innenschaft.

Diese Entwicklung sollte nicht zur Blaupause für die Konzeption der IGAH werden. Seit einem Online Beteiligungsverfahren im Frühling 2020 gibt es nach wie vor Gesprächs- und Handlungsbedarf, Interesse und den Wunsch nach Mitsprache und Mitgestaltung. Viele Bewohner*innen des Stadtteils wissen nicht, was die IGAH ist und wann, wo oder wie sie stattfindet. Zusammen mit den auf Aufwertung setzenden Bauprojekten sollte die IGAH in einem städtebaulichen Rahmen und nicht als vom Stadtteil losgelöstes Event-Phänomen verhandelt und umgesetzt werden, den Stadtteil mitdenken, einschließen und dort sichtbare Spuren hinterlassen.

Zum Jahresauftakt möchten wir gemeinsam nachdenken, wie wir die IGAH als Entwicklungsraum für einen gerechten Stadtteil nutzen können. Jenseits ihrer Magnetwirkung – an wen sollte sich die IGAH richten? Für wen wird sie letzten Endes gemacht werden? Was sind zum jetzigen Zeitpunkt, knapp 5 Jahre vor der Eröffnung, die Möglichkeiten der Mitgestaltung? Und wie können Interessen und Bedarfe im Stadtteil sicht-/ hörbar gemacht und umgesetzt werden? Für die Selbst-Repräsentation des Stadtteils braucht es eigene Entwürfe, Ideen und Bilder!

Für den 8. Januar 2022 um 16 Uhr laden wir alle Interessierte zu einem Jahresauftakt-Treffen, zu einem Denkraum im Lokal Harmonie ein, um Stimmen, Wünsche und Ideen zu sammeln und gemeinsam Überlegungen anzustellen.