Soundtrips NRW – look inside
Hochentwickelte Positionen in der Improvisierten Musik
Michael Zerang & Irena Tomažin (USA/SLO)
Perkussion und Gesang
begegnen
Christina Mitropoulos-Bott (Heiligenhaus), Flöten
Erhard Hirt (Münster), E-Gitarre und Elektronik
Philippe Micol (Duisburg), Sopransaxophon und Bassklarinette
Freitag 2. Oktober 2020, 20.00 Uhr, Einlass 19.30 Uhr
Eintritt 12,00 €/ 7,00 € an der Abendkasse
Reservierungen bei KLANGS Musikatelier, 0203 931 61 33 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Irena Z. Tomažin studierte Philosophie an der Universität Ljubljana. Sie ist als schaffende und aufführende Künstlerin in den Bereichen der experimentellen improvisierten Musik und des Bewegungstheaters aktiv und gibt Stimm- und Bewegungsworkshops im In- und Ausland unter dem Titel "Moved by Voice".
Sie veröffentlichte bisher drei Alben: "Crying Game", "Taste of Silence" und "Lump in the Throat". Ihre Musik und ihre Klangexperimente sind eine Erforschung der Landschaften der Stimme: Wörter, Textfragmente, traditioneller melodischer Gesang und andere Techniken, darunter Summen, Klicken und Geräusche des Mundes, die weniger direkt aus der Stimme als aus dem Körper fliessen.
Irena trat allein und mit einer Vielzahl an Ensembles und Musikern auf. Ihre Kompositionen für Stimme und Körper sind in den Büchern "Une exposition à être lue" und "Choréographier" von Mathieu Copeland veröffentlicht; sie wurden in Genf, Paris und Madrid aufgeführt. Sie entwarf neun Stimm- und Bewegungsperformances, die die Verbindungen zwischen Stimme, Gestik, Körper, Raum und Klang erkunden.
2004 wurde ihr das DanceWeb-Stipendium des Wiener Festivals ImPulseTanz gewährt. 2007 wurde sie in das fünfwöchige Jerzy-Grotowski-Programmatelier aufgenommen; in der Folge nahm sie bis 2011 an weiteren Intensivkursen am Jerzy-Grotowski-Institut in Breslau teil, wo sie 2012 eingeladen wurde, ihre Performance "The Taste of Silence Always Resonates" zu präsentieren.
Michael Zerang wurde in Chicago geboren. Er ist assyrischer Abstammung und Amerikaner in erster Generation. Seit 1976 ist er professioneller Musiker, Komponist und Produzent mit Schwerpunkten auf improvisierter Musik, Free Jazz, zeitgenössischer Komposition, Marionettentheater, experimentellem Theater und internationalen Musikformen.
Als Schlagzeuger, Komponist und Mitarbeiter hat Zerang über einhundert Titel in seiner Diskographie. Seit 1981 trat er in den USA und 35 weiteren Ländern auf. Er arbeitet mit einem sich stetig erweiternden Pool an Musiker*innen, hauptsächlich in den USA, West- und Osteuropa, seit 2004 auch aus dem Nahen Osten.
Im November 2007 gab Zerang sein erstes Konzert in Polen, bis 2015 trat er dort über 100 mal auf.
Michael gründete 1985 die Link's Hall Performance Series in Chicago, deren künstlerischer Leiter er bis 1989 war und wo er über 300 Konzerte aus den Bereichen Jazz, traditionelle folkloristische Musik, elektronische Musik und andere zukunftsweisende Musik produzierte. Er veranstaltete 1994 bis 1996 im Café Urbus Orbis und von 2001 bis 2005 in seinem eigenen Raum, The Candlestick Maker im Chicagoer Stadtteil Albany Park.
Zerang arbeitete ausgiebig mit zeitgenössischem Theater, Tanz und weiteren multidisziplinären Formen; er erhielt dreimal de Joseph Jefferson Award für Originalkompositionen im Theater, lehrte als Gastkünstler an der School of the Art Institute of Chicago (SAIC), am Dance Center des Columbia College und anderen Institutionen. Derzeit ist er auf Tournee oder leitet Workshops bzw. gibt Unterricht in Rhythmusanalyse, musikalischer Komposition und Schlagzeugtechnik.
Christina Mitropoulos-Bott
Ihre künstlerische Ausbildung im Fach QUER-Flöte absolvierte Christina Mitropoulos-Bott von 1988-95 bei Ludwig Jann, Carin Levine und Vladimir Mendelsohn an der Musikhochschule Detmold und der Folkwang Hochschule in Essen. Sie war mehrfach Stipendiatin der Darmstädter Ferienkurse für neue Musik, spielte u.a. im E-MeX Ensemble, im Duo Katarakt, mit der Musikfabrik NRW, dem Ensemble Köln und Brückenmusik. Nach einer künstlerischen Auszeit und einem beruflichen QUER-Gang in der IT-Branche, bildete sie sich zur Musik- und Klangtherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie weiter. Schwerpunkt ihrer therapeutischen und künstlerischen Arbeit ist die (Re-)Aktivierung von Resonanzprozessen sowie die aktive Gestaltung neuer Ausdrucksmöglichkeiten durch das Über-QUER-en von Blockaden und Hindernissen.
Erhard Hirt
Seine E-Gitarre klingt nach allem anderen – nur nicht nach einem Sechssaiter, und allein das macht ihn schon aus. Hirt ist einer der grossen Improvisationsgitarren-künstler unserer Zeit – ohne Frage in eine Reihe mit Frith, Reichel, Bailey und Co. zu stellen. Mit Hilfe von reichlich Elektronik, Effektgeräten und metallenen Schlaggegenständen schafft Hirt schwirrend-fließende, clusterartige und freitonale Atmosphären, die mit ihrem bisweilen hochgradig bedrohlichen Klang ihresgleichen suchen.
Philippe Micol ist ein Spezialist für alle Formen der Öffnung in der Musik. Frei Improvisierte Musik ebenso wie Konzeptuelle und Experimentelle Musik stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Er ist verantwortlich für Soundtrips NRW in Duisburg.
Soundtrips NRW - look inside ist ein landesweit aufgestelltes Vernetzungsprojekt, das MusikerInnen aus elf Städten seit 2010 gemeinsam gestalten. Es präsentiert frischeste, unerwartetste, eigenste Wege gehende Musik aus dem Schmelztiegel immer neuer Begegnungen. Es wird vom Kultursekretariat NRW und der Stadt Duisburg gefördert.
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